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Freitag, 25. Juni 2010

Wenn man sonst nichts......

Wenn man sonst nichts...
 




...über Südafrika weiß, außer dass Südafrika das Gastgeberland für die WM 2010 ist (war), sollte man dies hier lesen.
 


 


Bei allem Jubel, dürfen wir nicht vergessen, dass vor knapp 20 Jahren dieses prächtige Land von Rassenhass getränkt war; Rassentrennung prägte das alltägliche Leben und Landesbild. Für die Einheimischen (überwiegend Schwarzen aber auch Farbige und Asiaten) bedeutete es folgendes ...
 
sie hatten keine Staatbürgerschaft als Südafrikaner.
 
sie waren in Homelands(künstliche Staaten) verbannt und bekamen jeweils eine Staatsbürgerschaft zu einem Homeland erteilt.

 
sie als Einheimische (bildeten mit bis zu 75% die Mehrheit der Bevölkerung Südafrikas), waren auf 13% der Fläche Südafrikas gezwängt und verdrängt worden.
 
sie worden als Arbeitskräfte ausgebeutet.
  
Sie durften sich nie in öffentliche Parks ausruhen oder amüsieren.

Sie hatten separate Abteile in öffentlichen Verkehrsmitteln  und getrennte Schulen.

Sie hatten gesonderte Eingange(meisten die Hintertüren) zu Krankenhäuser, Postgebäude, Rathäuser, Banken und Toiletten.

Die Eingänge waren auch noch mit demütigenden Schildern gekennzeichnet. 
DASS die Einheimischen und Ureinwohner des prächtigen Landes Südafrikas, vor weniger als ein viertel Jahrhundert in ihren eigenen Land noch erniedrigt, ausgegrenzt und auf gröbste und unmenschlichste Weise getötet, misshandelt und gedemütigt worden sind.  


Sicherlich haben die Menschen all das noch nicht vergessen und verkraftet, viele von ihnen tragen noch tiefe Narben in ihrer Seele (im wahrsten Sinne des Wortes) davon.
Umso mehr sollten wir es würdigen und zu schätzen wissen, dass alle die Menschen: Schwarz, Weiß, Farbige oder Asiaten aus Südafrika, uns Fremden ihr Land voller Stolz, Einheit, Freude, Güte und Gastfreundlichkeit präsentieren und uns allen aus aller Welt Willkommen heißen.

In so kurzer Zeit hat Südafrika einen langen Weg zurückgelegt. Bis 1994 noch fest in den Fängen der Apartheid und im negativen Sinne bekannt für die Herrschaft durch eine Rassengruppe (in diesen Fall der weißen Minderheit), und heute im Jahr 2010 Gastgeber eine der größten Ereignisse: der Fußballweltmeisterschaft. 
Fußball: eine Sportart die überall auf dem Globus beliebt ist, die Menschen aus aller Welt zusammen bringt und zeigt dass ein Team, sowie ein Land, nicht mit einer dominanten Hierarchie bestehen kann, sondern nur mit Einheit und Zusammenarbeit.
 
Die Republik Südafrika ist eine Nation an der südlichsten Spitze des Kontinents Afrikas, es ist die stärkste Wirtschaftsmacht des Kontinents Afrikas. Südafrika besitzt eine exzellente Infrastruktur und das Vorkommen von Gold, Platin, Diamanten, Kohle und verschiedenen Metallen machen Südafrika durch die Bodenschätze zu einem der reichsten Länder der Welt. Seit dem Ende der Apartheid wurden südafrikanische Produkte wieder auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig.
 
Über 47 Millionen Menschen leben in Südafrika, unterschiedlichster Abstammungen, mit verschiedenen Kulturen, Sprachen und Glaubensbekenntnissen.
Die Schwarzafrikaner sind mit zirka 79% die größte Bevölkerungsgruppe in Südafrika. Die Weißafrikaner und "Farbige" (Menschen mit Vorfahren unterschiedlicher Hautfarben und oder Merkmalen) sind mit jeweils 9% die zweitgrößte Bevölkerungsgruppe Südafrikas. Die Inder und Asiaten sind mit 2,5% in der Minderheit und die kleinste Bevölkerungsgruppe Südafrikas.
Mehr als die hälfte der Bevölkerung Südafrikas lebt in den Städten. Die Städte mit der größten Einwohnerdichte sind:
 

Johannesburg - Johannesburg ist Südafrikas größte Metropole und die Hauptstadt der Provinz Gauteng. Die Stadt entstand durch den Goldrausch, als das größte Goldvorkommen der Welt am Witwatersrand gefunden wurde. Aus Zeltlagern, wurde rasch eine Stadt und dann eine große Metropole.
 
Die Zulus, nennen Johannesburg „Egoli“
  "Die Stadt des Goldes"
Kapstadt - Kapstadt liegt an der Südspitze des Afrikanischen Kontinents. Es ist die älteste Stadt in Südafrika und trägt den Kosename "Mutterstadt". Kapstadt ist die Hauptstadt der Provinz Westkap. Das Wahrzeichen der Stadt ist der 1086 m hohe Tafelberg, der seinen Namen wegen  seines flachen Gipfels bekam .
 

Durban – Durban ist die Hauptstadt der Provinz KwaZulu-Natal und die Drittgrößte Stadt in Südafrika nach Johannesburg und Kapstadt. Durban ist die größte und bedeutendste Hafenstadt Südafrikas und auch von ganz Afrika. Es ist vielleicht die multikulturellste Stadt Südafrikas; indische, europäische und afrikanische Kulturen, Religionen und Bräuche schmelzen hier zusammen und geben der Stadt einen einzigartigen Charakter und Flair.
 

Soweto – Soweto in der Provinz Gauteng war ursprünglich als begrenzte Wohnquartiere für die Minenarbeiter gedacht, doch die Minengesellschaft von Ernst Oppenheimer baute als erste Minengesellschaft eine Reihe von Siedlungen für die schwarzen Minenarbeiter („eine edle Tat?“)
 
Oppenheimer wurde Präsident des „Syndikates“ De Beers, bis heute besitzt die Oppenheimer-Familie ein monströsen Anteil von zirka 40 Prozent von De Beers.
 
Nach der Durchsetzung des "Urban Areas Act"1923 wurde Soweto zum Township und Ghetto der schwarzen Bevölkerung von Johannesburg. Immer mehr Townships und illegale "Squatter Quartiere"  im Südwesten der Stadt Johannesburg kamen zusammen und bildeten letztendlich Soweto. 1976 errang Soweto traurigen Weltrum als dort eine der schlimmsten und brutalsten Attacken auf die schwarze Bevölkerung statt fand.
Apartheid war hässlich, aber wenn erwachsenen Menschen(Polizisten) auf Kinder los gehen ist es entsetzlich feige.
 
Am 16. Juni 1976 demonstrierten Schüler (Kinder wohl bemerkt) FRIEDLICH gegen die Apartheid Regime; gegen die rassistischen dominanten weißen Herrscher. Zusätzlich zu aller bereits ertragenen Demütigung und Ungerechtigkeit wollten sie auch noch, dass zukünftig die Kinder nur noch in der Burensprache (der Sprache Ihr Unterdrucker) „Afrikaans“ unterrichtet werden. Die friedlichen demonstrierenden Kinder wurden von der Buren-Polizei niedergeknüppelt, Schusswaffen wurden gegen die Kinder eingesetzt und Hunderte junge Menschen starben im Kugelhagel. Soweto wurde zu Symbol der Freiheitskämpe und Widerstands gegen die Apartheid.

Heute noch leben hauptsächlich Schwarze in Soweto. Nach kurzer Zeit als Unabhängige Stadt von 1982- 2002, ist Soweto wieder ein Stadtteil von Johannesburg. In Soweto werden alle in Südafrika als Amtssprachen anerkannten Sprachen gesprochen, offiziell leben hier 1,3 Millionen Menschen, inoffiziell soll die Zahl fast das Dreifache sein. Viele Menschen aus ländlichen Gebieten kommen in dem Stadtteil geladen mit Träumen und Hoffnungen auch was von dem Reichtum im angrenzenden Johannesburg zu bekommen.
 
In Soweto gibt es ganz reiche Vierteln (Beverly Hills Flair) die zu der sicherste Gegenden in Südafrika zählen und dann gibt es andere Teile (wie Kliptown) die zu den ärmsten und gefährlichsten Gegenden Südafrikas zählen. Touristen gehen gerne nach Soweto wegen der Vielfalt: bunte Straßenmärkten, Straßenhändler mit ihren Buden und Ständen und der überall herrschende afrikanische Lebensstil und um einen Hauch des Mythos Soweto zu erleben. Das einstige Haus von Nelson Mandela, (heute ist es ein Museum)steht auch in Soweto. Es wird jedoch empfohlen sich lieber eine organisierte Tour anzuschließen als auf allein Gang Soweto zu erkunden; wie überall auf der Welt, Kriminalität ist immer mehr dort wo Reich und Arm aufeinander aufprallen.
Pretoria – Pretoria in der Provinz Gauteng, ist die Hauptstadt Südafrikas und der Regierungssitz. Die im Ausland weniger bekannter Stadt, liegt knapp 50 Kilometer von Johannesburg entfernt. Im Gegensatz zu „Jo´burg“, (wie die Einwohner Johannesburg nennen) ist Pretoria nicht die pulsierende Metropole, sondern eher eine hübsche, ruhig Stadt bekannt für seine staatlichen und historischen Gebäude und seine Botanik, insbesondere die Jakarandas. In der Blütezeit (Frühling - Oktober) schmücken rund 70.000 lila blühende Bäume die Stadt.
 
Zwei Drittel der Südafrikaner sind Christen, die größte Kirchengemeinschaft bildet die einheimische Zion Christian Church, gefolgt von der Niederländisch-reformierten und der katholischen Kirche. Viele Kirchen mischen christlichen Glauben mit traditionell afrikanischen Glaubensbekenntnissen und viele Nicht-Christen leben nach diesen traditionellen Glaubensrichtungen. Andere Religionen - obwohl mit viel kleinerer Anhängerschaft - sind der Islam, der Hinduismus und das Judentum.
 
Insgesamt hat Südafrika elf offizielle Landessprachen, Englisch ist jedoch die Sprache der Städte, des Handels und der Banken, der Regierung, auf Straßenschildern und in offiziellen Dokumenten. Der Präsident hält seine Reden auf Englisch. Afrikaans wie auch Ndebele, isiXhosa isiZulu, Nördliches Sotho, Süd-Sotho Setswana, Siswati, Venda und Xitsonga sind auch wichtige Sprache in Südafrika. In Südafrika herrscht eine lebhafte Mehrparteiendemokratie mit einem eigenständigen Rechtswesen und einem freien und breit gefächerten Pressewesen. Eine der neuesten - und auch fortschrittlichsten - Staatsverfassungen der Welt, der seiner Bürger als auch seiner Besucher schätzt. Vorbei sind die Tage in dem Man ins Gefängnis gesteckt wurde wenn man lautstark seine Meinung kundtut egal wie kontrovers sie auch sein mag. Südafrika wird immer mehr zu einen Weltweiten Beispiel von wie Menschen verschiedene Herkunft, Rassen, Kultur und Glauben zusammen Leben und ein Land stabilisieren und regieren können.

Nelson Mandela und Desmond Tute haben Südafrika positiv geprägt, sie hatten nie Ihre Ziele (ein Gerechtes Südafrika für alle )vor Augen verloren aber es gab auch viele andere Freiheitskämpfer in Südafrika, die alle
(wie die Schüler die in Sowetos Aufstände 1976 Ihr Leben ließen) verdienen unsere Anerkennung. 

Meanwhile in South Africa - Update

 

9 Kommentare:

  1. Hey,

    vielen Dank für diesen schönen Bericht. Ich habe wirklich nicht gewusst, dass vor 20 Jahren noch Rassentrennung herrschte. Das schockiert mich natürlich ein wenig.

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    1. Vielen Dank für Ihren Kommentar! Es ist nie zu spät etwas dazu zu lernen. (Sorry) Meine Danke für Ihre Kommentar kommt auch spät:-O
      As we say..."Better late than never!"

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  2. Hallo,

    ich habe meine letzte Hausarbeit über Südafrika geschrieben und musste da auch schon feststellen wie strickt die Rassentrennung dort war...Das ist wirklich schrecklich....Ich hoffe Afrika kann auch in Zukunft immer weiter aufholen, es ist ein tolles land!

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    1. Vielen Dank für Ihren Kommentar! ja, Afrika ein toller Kontinente, Das Aufholen könnte noch dauern, aber es kommt noch:-)

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  3. Ja, das ist es wirklich ! Ein super Land, dass aber leider viel zu viele Probleme hat. Man würde ja so gern helfen, aber die Menschen müssen lernen sich selbst zu helfen und nocht immer auf andere hoffen, die da ihren Müll ablagern, ihre billiges Gemüse verkaufen..usw. traurig...

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    1. Ja, wir werden es schon schaffen:-) vielen Dank für Ihren Kommentar!

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  4. Vielen Dank für Eure Besuch und Kommentare!
    Ich freue mich sehr darüber!

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  5. Toller Blog! Gefälltm ir gut, habe ihn gerade entdeckt. Aber warum ist so lange Pause? Würde mich sehr über mehr freuen!

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    1. Vielen Dank für Ihren Kommentar! Ja, leider habe ich viel zu wenig Zeit für mein Hobby: schreiben. Es kommt bald wieder ein neuer Post ;-)

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